«The magic happens
outside of your comfort zone» Barbara Jäggi

Lappland

Februar 27th, 2011

zum dritten Mal habe ich die Weite und die Naturkraft von Lappland erlebt, geführt von meinen Huskyhunden und von Jens, dem Unerschrockenen. Er flickt sogar innerhalb kürzester Zeit einen Hundeschlitten, der in einen Baum gerast ist. Mit einer Säge zersägt er kurzer Hand eine kleine Birke und bindet sie am zerbrochenen Schlitten fest.

Es ist das  Zusammenspiel der Kräfte, das mich ganz bei mir fühlen lässt: einerseits die Kälte, die mich ganz kompakt werden lässt, dann die Weite der Landschaft und der Zug der Hunde, die mich vorwärts bringen, stetig in diese weisse Weite hinein. Kein Haus ist zu sichten.

Sobald die Gruppe Signale setzt, dass die Fahrt auf dem Schlitten nun bald beginnt, werden die Hunde unruhig und durchbrechen augenblicklich die Stille und heulen los, den Sirenen gleich. Bis alle Hunde angeschirrt sind, wird von uns Menschen physische wie mentale Konzentration gefordert: Hunde holen und sie anschirren am Schlitten, die Hunde beruhigen, Leine einziehen, Anker los und Bremse los.

Dann ist es augenblicklich still, nur das Surren des Schlittens durch den Schnee ist zu hören. Hier bin ich nun ganz bei mir, konzentrierte und dennoch geweitete Kraft. Ich atme die eisige Kälte in mich ein. Sie weitet nun auch meinen Atem bis in die Tiefen meines physischen Seins.

Am Abend dann nach einer 5 stündigen Tour, wenn die Hunde versorgt sind und sie sich im Schnee einrollen, ist Zeit für uns ins Lavu zu kriechen, das samische Zelt. Das Feuer in der Mitte wärmt uns schnell. Es gibt deftige Hamburger zum Z’Vieri und alle essen mit Heisshunger.

Langsam sinken alle auf die Rentierfelle und mummen sich in die Schlafsäcke ein. Muntere, heitere und tiefe Gespräche über das Leben erfüllen den Raum und die sternenklare Nacht im Norden. Alles wird hier einfach und klar. Auch das Denken wird weit und klar wie die Landschaft. Ebenso wird mir klar, dass hier besonders heitere Geister am Wirken sind. Sind es Trolle oder Tomtes? Egal, manchmal wackeln die Zeltwände, so als wäre das Zelt unser gemeinsamer Körper und lebt.

Wie bringt man einen solche Erfahrung zurück in den Alltag? Wie kann ich Lappland jederzeit in mir tragen?

Wenn ich den Spalt öffne und Zeit und Raum hinter mir lasse, dann kann die Lapplandkraft sich in jede meiner Zellen schwingen. Sie weitet die Zwischenräume in den Zellen, als wären sie durchdrungen von Weite und Kraft. Mein ganzer Körper virbriert und ist belebt.

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die Umkehrkappe

Februar 26th, 2011

Ich trete ein in einen Traum. Weise Frauen zeigen mir darin, wie ich eine Tarnkappe häkeln kann. Sie ist leuchtend gelb und hat Ohrenklappen. Die Kappe ist umrandet mit dunkelblauen Holzperlen. Wie ich sie aufsetze, merke ich, dass es keine Tarnkappe ist, sondern eine Umkehrtarnkappe, die mich in der Welt sichtbar macht. Sie leuchtet in der Welt.

Ich spinne diesen Traum trommelnd weiter und sehe mich stark verankert mit der Erde stehen. Meine Füsse bilden die Wurzeln eines alten starken Baums, und mein Kopf schaut ins Universum hinein, da wo Ahnen und Weise wirken.

Nun die Umkehrtarnkappe hat bereits in mein Leben hinein gewirkt und findet mit der Eröffnung dieses Blogs einen ersten Schritt. Ich freue mich, mich in der Welt ein Stück weit  zu zeigen, was mir aus der unsichtbaren Welt zufliegt. Und wie ich das Zugeflogene in mein Leben hinein verwebe. Es wirkt.

Umkehrkappe

Und manchmal geht es einfach nur darum, das zu erkennen.

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