«The magic happens
outside of your comfort zone»
Die Walfischfrau
März 10th, 2021
„Die Tiefe meiner Seele ist ein wortloser Gesang“
Khalil Gibran
Aus der Stille heraus lasse ich meinen Traumkörper sprechen. Ich folge den feinsten Impulsen und lasse sie sich langsam entfalten, wie ein Same der zu keimen beginnt.
Wie in einem Buto-Tanz folge ich diesen Bewegungen, die mich aus meiner stillen Tiefe erreichen und sich an die Oberfläche wölben.
Ich tanze in einem Ozean unendlich weit und folge den Strömen der Meere. Dann dringen Laute aus mir heraus, die anschwellen zu einem Gesang der Wale. Ich horche in den Ozean und spüre, mein Walfischruf wird gehört. Irgendwo. Doch ich spüre eine Resonanz darin.
Ich höre im Unsichtbaren ihre Rufe und fühle mich mit ihnen sehr verbunden.
Ich bin Walfischfrau und bewege mich durch die Ozeane der Welt. Ich kenne alle Strömungen und Ströme. Ich weiss nicht-wissend wo die nächste Reise hingeht.
So wie es die Wale schon immer wussten. Die Walfischfrau haftet nicht am Bestehenden.
Sie weiss, schon immer zog sie einst mit ihren Ahninnen weiter.
Ich folge intuitiv dem Strom, der mich zu meiner Nahrung führt. Da gibt es immer etwas zu essen. Ich muss nicht suchen, ich muss nur folgen.
Ich fühle mich verbunden mit der Weisheit dieser archaischen Tiere.
Und so bewege ich mich als Walfischfrau durch die unsichtbaren Meere und folge dem unsichtbaren Strom, der mich weiter trägt. Da gibt es immer Nahrung, ob nun Seelische oder Materielle.
Auch dies ist Neuland, aber so alt wie die Spuren der Wale.
Foto von Verena Wild/Instagram
Schosskraft der Frauen
März 2nd, 2021
Gestern Nacht am Fluss mit einem FrauenfeuerDie fast volle Mondin hat uns den Weg beleuchtet. Die Bäume schimmerten silbern und majestätisch, jeder in seiner Gestalt. Der Fluss murmelte sanft. Da und dort Entengeflüster.Wir entfachten ein Feuer. Stille Gespräche ins Dunkel hinein, die die Natur aufnahm.Die letzten Tage erfüllten mich mit einer eigenartigen Leere, eine Art neutrale Gefühle zu allem. Vieles wollte zur Ruhe kommen in mir. Über das letzte vergangene Jahr habe ich mich intensiv mit den Schatten dieses kollektiven Prozesses beschäftigt. Die Ängste in mir, aber auch der Menschen um mich herum. Sie führten mich selbst zu den grossen Mächtigen der Welt, die die Welt dominieren. Auch hierin erkannte ich die Angst: die Angst davor, die Macht zu verlieren. Wir befinden uns wahrlich in einem grossen Umwälzungsprozess.Vieles ist aufgebrochen und bricht noch immer auf. Ich sehe es als ein gewaltiges Herunterbrechen unserer alten gestrickten Muster um Sicherheit, das Ringen um Liebe und Anerkennung. Wie ein alter Leim, der uns zusammenzuhalten scheint. Doch auch dieser löste sich aus mir heraus. Nicht ganz freiwillig. Doch wenn der Körper mir Signale setzt, dann gebe ich mich dem Prozess hin. Im Tiefsten hat es mich in meiner Heimatlosigkeit berührt.Aus uralten Geschichten der Flucht, dem Verlust des Bodens, der Rechtlosigkeit, der Schutzlosigkeit.Aber auch im Wissen, dass ich hiermit nicht alleine bin. Scheinbar unsichtbar wirken diese Schichten in unserer Menschheitsgeschichte.Aus all diesen Schichten, die ich in mir durchleuchtet und durchforscht habe ist ein Buch entstanden, das bald einmal in die Welt hinaus will. Die archetypischen Wirkkräfte haben mich berührt und erfüllt mit den unendlichen Quellen der Kraft, mich dem Neuen, das sich langsam abzeichnet hinzugeben. Ohne Angst. Und so bin ich in die Wege des Vertrauens gewandert.Nun kehrt diese Stille in mir ein. Die Gedanken sind leer. Das Herz ist erfüllt und weitet sich aus. Die Trommeln spielten einen sanften Tanz am Feuer gestern Nacht.Und aus dieser Stille heraus erwachte mein Körper neu. Ein Erwachen drang aus den Tiefen meines Schosses und entfaltete sich wie eine Blume. Ich spürte wie meine Ahninnen in mir sind und wirken in ihrer ganzen Kraft, die sie weiter getragen hatten bis zu mir. Ich hörte die Stimme meiner Grossmutter in mir:» wir Frauen haben schon immer die Kraft weitergetragen. Selbst in den schwierigsten Zeiten.» Meine Grossmutter zog einst vor hundert Jahren nach dem ersten Weltkrieg hinaus aus Ungarn in die Schweiz. Allein als Frau verliess sie ihre Heimat und ihre Wurzeln.Aus dem Hunger heraus in ein neues Leben getrieben.Hinter ihr erahne ich alle anderen Ahninnen in meiner Frauenlinie. Sie geht zurück zum Ursprung, bis hin zu Lilith. Die ungezähmte, ungebrochene wilde Frau. Die Urahnin aller Frauen. Darin sehe ich Frauen in ihrem Licht leuchten, andere die untendurch mussten.Sie alle auch in mir. Ja, nun ist die Zeit, wo Lilith wieder in meine Mitte kommt. Und nicht nur in mir, auch im Kollektiv aller Frauen. Ich beginne mit der Trommel zu tanzen. Ein sanftes Hin-und Herwiegen in meinem Becken. Diese sanfte aber tiefe Bewegung erscheint mir wie ein Ruf auch an uns Frauen auf der ganzen Welt. Es kommt Bewegung in das gesamte Kollektiv der Frauen.Ich fühle mich in dieser Bewegung verbunden mit den Frauen der Welt, so als wären wir EIN Körper und EINE Seele.Wir Frauen erheben uns aus den alten beschneidenden Schichten der Geschichte. Und sind aufrecht und leuchten in unserem Licht. Es ist eine langsame aber stetige Aufrichtung.Dazu braucht es keine lauten Rufe und keine kämpferischen Worte mehr. Es wirkt in uns Frauen und sucht sich seinen Weg still und kraftvoll. Oft meinen wir, wir werden nicht gesehen, wir werden nicht gehört. Doch wenn wir ganz bei uns sind und zu leuchten beginnen, kann man es spüren. Wer es spüren will.Und dann ergiesst sich die Schosskraft der Frauen der Welt in einen riesigen kosmischen Kessel und schimmert golden. Der Kessel der weiblichen Weisheit.Vieles ist bereit aus den kosmischen Spinnfäden der Spinnenfrau und webt sich in unser Leben hinein. Wir müssen nur mit unserer Hingabe und unserem Vertrauen darauf die Fäden aufgreifen und halten. Auf diese Weise webt sich das neue Muster zu uns, das sich langsam abzeichnet, derweil die alten Brocken der einst errichteten Mauern zu Boden fallen.Das Feuer am Fluss will neu entfacht werden aus der vollen Glut. Das Holz ist etwas feucht geworden vom Nachttau. Es bedarf meiner Aufmerksamkeit und blase in die kleinen Feuerfunken und in die Glut, die in der Mitte glüht. So erscheint es auch für mich und die Frauen. Wir müssen unser Feuer nähren, es bedingt unserer Aufmerksamkeit.
Traumteppich
Februar 12th, 2021
Wohin? Immer wieder: wohin?Manchmal scheinen die Dinge klar zu sein und sicher. Dann plötzlich werden Projekte wieder in den Sand gesteckt. Oder auf unabsehbare Zeit verschoben. So vieles ist im Moment diesem Vorangehen und wieder Angehaltenwerden unterworfen. Und mancher verliert dabei seinen Sinn. Die Würze des Lebendigen fehlt mehr und mehr. Der Mut kann einem abhanden kommen und das Vertrauen in eine Zukunft. Weltenschmerz taucht bei anderen auf bis zum totalen Pessimismus.Diese Krise fordert viel von uns und lässt dabei nicht locker, uns immer wieder in unsere Mitte zu rufen. Es braucht einen langen Atem und Geduld.Wo ist der neue Boden? Noch scheint er nicht da zu sein. Doch wie ich mich hineinträume in das unsichtbare Feld, höre ich Klänge als würden die Sterne singen. Vor mir erkenne ich ein Muster, das von traditionellen nordamerikanischen indigenen Kulturen stammt. Die weissen, korallenroten und türkisfarbenen Muster, einst geträumt vom Universum und manifestiert in den Händen der Frauen.Sie rufen mich, mich hier tiefer hineinzuträumen.Der Sternengesang schwillt an und berührt mich. Ich kann die Spinnenfrau darin singen hören, die aus dem grossen kosmischen Geheimnis heraus ihre Spinnenfäden singend spinnt.Vor mir halte ich farbige Traumfäden in den Händen und meine, ich müsse nun ein Muster daraus weben. Doch die Spinnenfrau hält mich an und sagt mir, nichts zu tun. Dann erkenne ich, dass sich das Muster in diesen türkisen, weissen und korallenroten Fäden von alleine zu mir hin webt. Ein einfaches aber schönes Geflecht entsteht. Und es scheint, als würde es mich aus der Zukunft erreichen, in meine Gegenwart hineinwebend.Langsam entsteht ein Teppich, der sich über diese unsichtbare Brücke webt – hin zu einem neuen Boden. Noch ist der Boden nicht fest. Subtil schwingt er über dem Bodenlosen. Doch der Boden wird vor mir sichtbar. Ich lasse es geschehen und setze Fuss vor Fuss über den Traumteppich.«Ich setzte den Fuss in die Luft, und sie trug.» schrieb einst Hilde Domin. Und so fühlt es sich nun an in unsicheren Zeiten.Dann erst zeigt sich mir das Ganze des Musters. Ich bin mit meinem Traumgewebe nicht alleine. Ich bin Teil von einem grösseren Gewebe, das in einen grossen Kreis in die Mitte mündet. Hier in der leuchtenden Mitte treffen sich Menschen, die mit mir träumen. Sie kommen aus allen Richtungen, jeder aus seinem eigenen Muster zur Mitte hin. Es gibt im Moment nichts anderes zu tun als weiter zu träumen, denn im Unsichtbaren wird bereits das Neue gewoben.Auch die alten Ahninnen mit ihrem alten Wissen sind im Kreis anwesend. Einem Wissen jenseits von Zeit und Raum; Vergangenheit und Zukunft zugleich. Und es geht nicht darum, die Welt zu retten, oder sie besser zu machen als sie ist. Es geht um unseren Traum, den wir weben. Es ist ein altes Muster der Kraft, der Demut, der inneren Freiheit und der Freude, das uns verbindet. Es geht nicht um die anderen, die es nicht wissen oder verstehen, was wir verstehen. Es wird sich neu finden. Und wir werden die Menschen treffen oder mit ihnen weitergehen, die an unserem Traum mitspinnen. Im Unsichtbaren sind wir verbunden. Auch ich bin Mitträumerin an diesem grossen Gewebe, das die Spinnenfrau singt und spinnt.
Eurynome
Februar 6th, 2021
Gaia
Februar 3rd, 2021
Es fegen uns heftige Winde um die Ohren und wirbeln unsere Gedanken ganz schön durcheinander.Vielleicht weißt du nicht mehr, wo dir der Kopf steht. «Der Weg führt zu deinem reinen Herzen und deinem klaren Geist.» flüstert mir Heyoka ins Ohr.
Sie nimmt die Rasseln in die Hand und beginnt zu tanzen.
Sie weiss, Heyoka ist nie dort wo man sie erwartet. Sie tanzt sich immer wieder in neue Formen der wirkenden Gestaltungskräfte. Sie tanzt immer dort, um wieder das Gleichgewicht herzustellen. Sie tanzt nicht nur für sich, sondern auch für die Anderen.Sie bringt das Unerwartete ins Feld und ist nie verhaftet. Und so wandert sie durch die möglichen Wirkkräfte und verwandelt sich stets. Sie kann Königin sein, ebenso wie Dienerin.
Sie wird zur Kriegerin und Heilerin, wissend dass alle Gestalten im Rad der Medizin ihren Platz haben. Einmal ist es das Kind in ihr, das nach Aufmerksamkeit sucht, dann wieder die Mutter.
Sie flüstert mir ins Ohr:» Erst wenn du alles sein kannst, bist du wahrlich Königin.»
Heute führt sie mich in die Natur hinein. Und lässt mich am Fusse des Stammes einer Eiche Platz nehmen. Die Kraft der Eiche beginnt mich zu umhüllen. Und ich nehme ihre Kraft in mich auf. Ich sitze still da und werde Baum.
Gleichzeitig spüre ich, ich bin Mutter Erde.
Urmutter.
Gaia.
Ich spüre wie ihre Wurzeln tief und fest mit Erdreich verbunden sind. Die Präsenz dieser Kraft bringt meinen Körper zum Glühen.Gaia zwingt mich still zu halten. Nichts zu tun. Eine feurige Energie dringt nach unten zu meinem Becken hin.
Zu meinem Schoss.
Ich bin nur da und nehme staunend diese gehaltene Feuerenergie in mir wahr, die einzig den Ruf verspürt, zum Becken hin zu glühen. Mein Schoss ist zugleich der Schoss der Mutter Erde. Sie ist es, die empfängt und entgegen nimmt und das Lebendige, das aus ihr kommt entlässt. Sie lässt geschehen. Sie handelt nicht und wertet nicht. Den kosmischen Samen, den sie empfängt, lässt sie in ihrem Schoss gedeihen. Und wenn es Zeit ist, entlässt sie das neue Leben. Durch dieses stille Gewahrsein und Geschehenlassen entspringt neues Leben selbst rund um sie herum.
Kleine Keime spriessen aus dem Boden und beginnen zu wachsen. Das eben neu entsprungene Licht heisst sie dem Himmel entgegen zu wachsen. Den Fluss des Lebens gewährend.
Wir wissen nicht, was richtig ist oder falsch. Wir kennen die absolute Wahrheit nicht. Doch wir können immer wieder die richtige Position im Rad des Lebens einnehmen, um unserer Wahrheit nahe zu kommen. Und wir können uns mit den Kräften der Natur, die auch in uns wirken immer wieder wachrufen. Manchmal sind sie wahrhaft heftig. Doch auch dies will seinen Ausdruck finden, wenn wir uns gestaltend als Wesen erleben. Wir können dies immer wieder neu erfahren, um alle Facetten in uns kennenzulernen. Und manchmal sanft oder eben ganz still gewährend wie Gaia.
Und wir können uns immer wieder mit der kosmischen Ordnung verbinden, um unsere innere Ordnung wieder zu finden.Aus diesem kosmischen Naturtanz heraus finden wir neue Ausrichtungen für all das, was uns auf diesem Planeten – vor allem uns Menschen – zurzeit auferlegt wird. In der Beschneidung öffnen sich plötzlich neue Tore, die uns weisen. Oft nicht wissend, wohin die Reise uns führt. Doch wir sind es, die unseren Platz immer wieder einnehmend, mal still, mal tanzend, mal wild und dann wieder sanft. Und du kannst darin erkennen, wie du mitwebst an diesem neuen Traum und ihn hineinträumst in die Welt. Unterschätze die Wirkung nicht.
“So go and dream your dream!” sagt Heyoka.
Aus der Nacht des Tempelschlafs
Dezember 29th, 2020
In einem kleinen Kreis haben wir zusammengefunden, um hinabzusteigen in den Tempel der Orakelweisheit – der Pythia. Es ist Inkubationszeit.
Es tut gut, sich in diesen Rauhnächten Zeit zu nehmen und Raum zu schaffen für die zeitlose Gegenwärtigkeit. Zu träumen.
Diese Zeit fordert uns, ganz in unsere Urgründe hinabzusteigen mit dem Licht, das wir in die Dunkelheit tragen. Die Umwälzung geht bis auf unseren Grund. Aus meinem Becken sehe und spüre ich glühende Steinbrocken, die sich lösen. Mein Becken wiegt in kreisenden Bewegungen. Diese Bewegung lässt die Steine erglühen und aus der ehemals erbauten Mauer herauslösen. Es geht ums Entmaterialisieren alter errichteter Mauern auch im Kollektiv.
Wenn das Becken – der Kessel unserer Weisheit – dann frei schwingt, wird es zum flüssigen Gold. Die Cheridwen hilft mitzurühren und schwingt ihre Kelle kräftig. Sie weiss, zuerst müssen wir zurück zum Chaos.
Es ist auch das Herz, das in seiner reinen Kraft schwingen will. Hell leuchtend und sich ausdehnend. Damit wir mit einem reinen Herzen und einem klaren Geist in die neue Zeit hineinschreiten können. Das Zünftige liegt im Ungewissen, doch wenn wir im Vertrauen in der Gegenwärtigkeit bleiben, legt sich die leuchtende Spur von alleine in die Zukunft hinein.
In kleinen und achtsamen Schritten.
Und wenn unser Geist und unser Herz in der gleichen Frequenz schwingen, fliegen die Vögel auf und fliegen davon dem Himmel entgegen.
Dann sind wir der Weg, dann sind wir unsere Wahrheit, dann sind wir Licht. Das sind Worte, die damals Jesus gesprochen hat bei seinem letzten Abendmahl. Doch in dieser Tempelnacht haben sie zu mir gefunden. Es ist zeitlose Weisheit.
Noch bleibe ich in diesem schlummernd träumenden Zustand im Wissen, dass diese Räume so kostbar sind und dass hier etwas am Entstehen ist, was noch seine Zeit braucht. Das ist die Inkubation – das Ausbrüten.
Wir halten das Licht
Dezember 26th, 2020
Halten wir das Licht in der Dunkelheit. Folgen wir ihrer Spur, erkennen wir die endlose Schlaufe des Werdens und Vergehens.
Der Zustand von Glück
Dezember 18th, 2020
Glück ist ein Zustand. Wenn es dir gelingt, den Moment auszudehnen ins Zeitlose, dann trennen sich die Meere. Alles steht still und du kannst das Meer durchschreiten. Wie Moses, der sein Volk durch das Rote Meer führte. Ein Fliegenpilz leuchtet satt mittendrin. Er ist das Tor zum leuchtenden Glück. Zu deinem Zustand von Glückseligkeit.
Der Glückspilz ist immer zwischen dir und den Menschen um dich und erinnert dich leuchtend, welches der Schlüssel ist, sich nicht zu verstricken. Er schafft immer einen heiligen Raum zwischen dir und den Menschen, der den Einzelnen aber auch den gemeinsamen Raum erhellt. Das ist der sanfte Tanz.
Vollmond
November 30th, 2020
Hier oben auf dem Berg wird es still in mir.
Schon so viel ist gedacht.
Schon so viel gefühlt.
Schon so viel gesagt.
Ich schaue auf den eben gefällten Baum mit seinen Jahrringen.
Er war jünger als ich.
Doch die Seele ewig jung.
Mit dem Licht der Sonne gleite ich zu meinem Ursprung.
Schon so viele Kreise sind gezogen in diesem wie in anderen Leben.
Auf einer langen Reise der Entflechtung.
Jetzt ist es gerade still und weit.
Nur eines wird mir klar: es geht immer in Richtung Licht.
Auch jetzt.
SPIRIT GOES BODY
November 17th, 2020
Es ist mehr als genug, sagt die Kriegerin.
Viel Rauch um wenig.
Die Feuergeister beginnen zu tanzen. Und dennoch ist es einer der grössten uns bekannten Transformationsprozesse. Es wird immer spürbarer und klarer: die uns bisher bekannte Welt bewegt sich und das Chaos durchdringt unsere selbst errichteten Mauern bis auf den Grund.
Doch das innere Feuer brennt und ist nicht mehr zu löschen. Viele Feuer werden nun entfacht und sie verbinden sich alle, denn sie entspringen alle dem selben Geist: es sind die Feuer der Entfesselung und des Freiwerdens des Geistes.Es scheint als schmoren wir in einem kollektiven Fegefeuer. Alles, aber auch geradezu alles wird auf die Probe gestellt.
Wage zu hinterfragen! Sogar deine eigene Meinung. Verliere die Kontrolle über einer Gewitter-Wolke, die uns zu kontrollieren versucht.
Werde frei im Freiheitsentzug. Hinterfrage was sozial und Moral ist. Es ist mächtig Sand im Getriebe.
Lege den Maulkorb ab, ob du nun eine Maske trägst oder nicht.
Erkenne und durchschaue das Spiel der Angst. Und trotze ihr.
Die grosse Welle der Befreiung beginnt im Widerstand des Kleinen. Sie wird zu einer grossen Welle der Selbstermächtigung des Einzelnen.
Denn wir sind die Vielen.
Lasse deinen gesunden Menschenverstand walten über den Fluten von Informationen von Schreckens-Szenarien. Richte deinen Fokus aufs Lebendige in dir. Es genügt nicht, einfach still zu sitzen und zu warten, bis sich alles von alleine ins Gute wendet.
Werde Närrin und mache Unerwartetes.
Werde die Weise, die weiss, wann sie schweigen soll.
Werde die Heilerin, die endgültig nicht mehr in den alten Wunden leckt.
Werde Seherin, die weiss, wohin sie will.
Und verharre in keiner.
Werde schwierig für andere. Das ist gelebte Spiritualität. Selbst das alte Paradigma der Schamanen, sich dem Schönen und Guten zu verschreiben, genügt allein nicht mehr.
Die Geschichte zeigt es: die Sami in Lappland wurden stumm gemacht und sie nagen noch heute daran, ihren mundtoten Mund wieder zu öffnen für die Medizin. Die Indianer-Clans Nordamerikas, die die Eroberer kommen sahen und ihnen friedvoll entgegentreten wollten, wurden durchlöchert und ausgerottet oder ihrer Rechte entzogen. In Südamerika schafften es die schamanischen Stämme sich in die Höhen der Gebirge zu flüchten und sich unsichtbar zu machen für beinahe 400 Jahre. Um das Erbe ihres Wissens zu wahren. Das alles ist geschehen. Scheuen wir uns nicht, hinzusehen.
Das sind unsere Schatten. Aber jetzt geht es ans Eingemachte. Wollen wir noch einmal 400 Jahre warten?
Wir können auch als Schamanen oder spirituelle Menschen politisch werden und die Kraft, die in uns ist zum Ausdruck bringen. Denn Spiritualität durchdringt all unsere Lebensbereiche bis in unsere geheimsten Orte.
Und es geht um nichts anderes, als diese Kraft in unserem Leben zur Wirkung zu bringen und zu manifestieren.
Jeder Schritt, den du in deine Richtung machst, ist deiner.