«The magic happens
outside of your comfort zone» Barbara Jäggi

Die Angst

März 29th, 2020

Ja, und welche Ängste hängen wir da grad an diesen Virus, die tiefer in uns liegen?
Und hier möchte ich gerne eine Erfahrung mit euch teilen, die ich letztes Jahr im Eremo von Wolfgang Fasser gemacht habe. Wolfgang ist blind, aber ein Seher. Er sieht in die Herzen der Menschen und begleitet sie mit viel Liebe.
Ich nahm an einer Woche der Stille teil, mitten in dieser wunderbaren Landschaft im Casentino. Eichenwälder umsäumen dieses Eremo, diesen Ort der Stille.
Eine kleine Kriche ruht im Zentrum des Eremos und ein Garten mit Kräutern, Gemüse, aber vor allem Heilkräuter ist dort angebaut.
Darin ist ein Weg angelegt worden von Wolfgang und seinen Helfern. Il camino dei 7 passi. Jede Station lädt zum Innehalten ein mit einem Schild zu einfachen Meditationen.
Eine davon ist ein schön aufgeschichteter Haufen aus Steinen. Auf dem Schild steht: la paura – die Angst.
Und eine Einladung, innezuhalten und sich seiner Angst zu widmen. Wenn du Angst spürst, halt inne und gehe einen Schritt zurück, oder zwei oder drei… und schaue deine Angst an. Bleibe dort an dieser Stelle und meditiere darüber. Wenn du einen Schritt voran gehst und dich die Angst wieder einholt, halt erneut inne und meditiere darüber.
Ich befand mich damals an einem markanten Übergang in meinem Leben. Ich war soeben ausgezogen aus meinem Familiennest, nach 30 Jahren Ehe. Und wohnte zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder alleine. Ich stand genau an der Schwelle: das Alte verabschiedete sich – wenn auch friedlich. Und das Neue wartete auf mich. Noch ungewiss, was das bedeuten würde für mein Leben. Doch hier, genau hier, holte mich die Angst ein. Alleine weiter zu schreiten, ohne Mann an meiner Seite, mich von nun an alleine zu ernähren, selber im Leben zu stehen, für mich selber verantwortlich zu sein.
Ich spürte sie, die Angst. Mein Körper zitterte. Trauer mischte sich hinein, Loslassen eben von all den Jahren des gemeinsam Erlebten.
So trat ich zurück und begab mich innerlich noch einmal in all das, was noch verabschiedet und gewürdigt werden wollte. Und so konnte ich mich langsam dem Neuen und Unbekannten hinwenden.
Innere Steine der Angst legte ich auf diesen Steinhaufen, als ich beim bei ihm angelangt war. Dann fühlte ich mich leichter und gewann wieder Zuversicht.
Corona – die Krönung – fordert uns auf, unseren tiefer leigenden Ängsten ins Auge zu schauen, unseren Körper sprechen zu lassen, damit unsere Seele wieder leichter und weiter wird.

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Meditation zum Leermond

März 27th, 2020

Leer werden, Einkehr, Rückzug und sich auf das Wesentliche besinnen.
Das ist die Kraft, die uns nun unterstützt. Ich spüre bei vielen Menschen diese Unsicherheit, die Irritationen…wem glauben, aus der Flut an Informationen? Was wird aus uns?… Wenn wir innerlich still werden und wie eine leere Schale werden, entschleunigen wir uns. Die Entschleunigung ist die Kraft, die Corona uns auferlegt. Nicht in hektischen Aktivismus verfallen. Selbst nicht mit spirituellen Hilfeprogrammen.
Wir sind aufgefordert, ganz zu uns zu kommen und die Medizin in uns zu finden.
Unsere wirtschaftlichen, bildenden wie gesellschaftlichen Systeme sind und waren lange Zeit davor überlastet mit Druck, mit Leistungsdruck, mit Dichte, mit Schnelligkeit. Dem wird jetzt ein Ende gesetzt. Auch wenn wir diesen Virus überwunden haben, wird es nicht mehr so sein, wie zuvor. Lernen wir jetzt aus der Leere heraus unser Wesen, unser Wesentliches wieder zu erkennen, um daraus Neues zu schöpfen. Das ist ein Prozess, der erst gerade jetzt in Bewegung kommt. Wir sind am Anfang. Lassen wir uns Zeit dafür.
Das ist kein G5, sondern ein G1. Grounding.

Das Bild passend zum Jetzt: von Lobsang Melendez Ahuanari

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Feuer am 4. Tag

März 21st, 2020

Ich begebe mich mit einer guten Freundin zum Fluss hinunter. Es ist Abend, die Vögel zwitschern und singen wie jeden Abend bei Sonnenuntergang. Die Schlüsselblumen recken ihre Köpfchen. Wir stehen still und lauschen in die Natur hinaus. In unsere Natur hinein.
Hören was der Fluss uns erzählt, schauen auf die Zeichen der Natur, die mit uns kommuniziert. Ein Baumstamm liegt im Wasser am Ufer. Zusammen mit der Wasseroberfläche zeigt es sich mir als ein Schiff. Ja, denke ich, wir sind die Argonauten und machen uns auf den Weg zum goldenen Vlies. Aufbruch.
Wir entfachen ein Feuer. Die Funken sprühen senkrecht zum Himmel, vital und einladend es ihnen gleich zu tun.
Wir trommeln und sehen in die unsichtare Welt hinein. Am Horizont geht die Sonne unter. Wieder dieses Bild der untergehenden Sonne als Metapher, das Alte geht…noch sind am Horizont glühende Feuerstreifen zu sehen, so als würden sie die Erde transformieren. Wir am Feuer und träumen das Neue. Ich erkenne in uns die weisen Frauen wieder, so wie sie vor Äonen mit ihrem alten Wissen gewirkt haben. Es ist jetzt die Zeit angebrochen, wo wir Weisen wieder wirken dürfen, uns zeigen dürfen. Denn die alte Weisheit um Heilung ist zugleich die Neue. Alles fällt in Eines.
Wir sehen vor uns den Kessel der Weisheit, der daran ist, flüssig und goldig zu werden. Wir tragen das Gold in uns. Wir müssen das nur erkennen und wieder finden.
Wir werden ergriffen von einer wilden und archaischen Kraft, die ganz aus unseren Becken kommt, die uns zum Glühen bringt für all das was jetzt kommt.
Hier sind keine Fragen anwesend, wie wir das zu bewältigen haben. Denn diese elementare Leidenschaft zum Leben und Lebendigen brennt. Wir werden es wissen, das wie, im Moment selber.
Ich weiss, dass ich mich wieder und wieder mit diesen elementaren Kräften verbinden werde, um diese zu WERDEN. Alles andere fällt ab.

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Das Feuer am dritten Tag

März 21st, 2020

Das Feuer am dritten Tag
Die Vögel erheben sich zum Abendgesang. Ich bereite mein Feuer vor und entfache es.
Es ist kein grosses Feuer, aber verheissungsvolles Orange wirkt in ihm. Ich schliesse meine Augen, höre rund um mich herum den Gesang dieser Vögel, der sich in den Himmel erhebt. Die Sonne ist glutrot und geht langsam unter. So auch in meiner Vision. Der Nachthimmel erwacht und wir sitzen alle im Kreis um das Feuer. Es ist ein grosser Kreis von Menschen, die hier am Feuer mitträumen. Einen kurzen Moment lang spüre ich einen Anflug eines apokalyptischen Alptraums. Doch das verschwindet bald. Denn wir alle hier im Kreis wissen, worum es geht. Wir sitzen um das Feuer und wir neigen unsere Köpfe. Wir verneigen uns vor dem, was uns da nun trifft. Doch wir neigen unsere Aufmerksamkeit zu unseren Herzen, die zu glühen beginnen wie die Abendsonne, die heute so schön war. Ein Glühen geht durch die Reihen der Herzen. Von Herz zu Herz – verbunden. Doch nicht nur dieser Kreis wird durchdrungen mit diesen glühenden Herzen. Das Glühen geht weiter in äussere Kreise. Und erst jetzt erkenne ich, dass noch viel mehr Menschen anwesend sind. Es werden immer mehr, konzentrisch um das Feuer ziehen sich Kreise, verbinden sich die Herzen. Es umspannt die Erde wie einen energetischen Gürtel. Alles andere ist hier nicht anwesend; nicht die Angst um die Arbeitsplätze, die Angst krank zu werden, die Angst Angehörige zu verlieren… hier ist die Liebe anwesend als einzige Kraft. Sie ist es, die uns da durch führt und uns wieder verbindet.
Und wenn die Liebe wieder in unseren Herzen fliesst, dann können auch neue Ideen zufliessen, wie wir es anpacken können, Lösungen zu finden für alles. Vom Herz aus geht der Weg zum Kopf.
Lange sassen wir so da, und dann erhoben sich unsere Köpfe. Aufrecht wurden wir.
Dann erwachte der Tag.

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Zeit der Klärung

März 11th, 2020

Die aktuellen Unsicherheiten fordern uns alle heraus; nicht nur mich. Mein Leben ist in einem völligen Umbruch. Es fühlt sich an wie eine Alpenfaltung: alte Schichten aus meiner Geschichte drängen nun von ganz unten an die Oberfläche. Sie wollen beachtet und gesehen werden. Sie rufen nach Wandlung, denn es ist zeigt sich mir im unsichtbaren Feld, dass die Tore dafür offen sind. Auch ich bin gefordert. Mich dem hinzugeben, was sein will. Und doch werde ich Tag für Tag herausgefordert, mich diesem globalen Sturm zu stellen und immer wieder ins Auge des Orkans zu finden. Dort werde ich still, horche auf meinen Körper und höre meine Seele sprechen. Ich reinige mich jeden Tag mit Salbei und verbinde mich täglich mit den universellen Kräften. Sie erinnern mich an meine Seelenkraft, sie zeigen mir, dass es Zeit ist, diesen unsichtbaren Kräften zu vertrauen. Voll und ganz, denn die Grosse Ordnung oder das Grosse Geheimnis weiss, wohin unsere Wandlung führt. Es heisst, die Angst hinter mir zu lassen, die alltäglichen Kleinkriege zu verabschieden. Ich achte auf meine Gedanken und meine Gefühle, weil ich weiss, dass sie Wirkung haben. Jeder Gedanke und jedes Gefühl.
Welche Richtung gebe ich ihnen? Das Neue ist bereits da, doch noch nicht ganz manifest. Doch ich weiss, die Energien schwingen stürmisch und schnell. So träume ich ruhig und still meinen Traum vom neuen Gewebe weiter. Mit jedem Tag rücke ich ihm näher. Mit jedem Tag löse ich das alte brüchige Gewebe meines Seelen-und Körpertempels und verwebe es neu mit nährender und liebender Kraft.
An die Stellen der Resten der Kontrolle rückt Gewahrsein und Geschehenlassen. Auch wenn es im ersten Moment schwer fällt. An die Stellen von Kampf rückt die Sanftmut.
Dann fällt der Segen des Universums auf mich, als stünde ich im Tor der Frau Holla. Farbige Blütenblätter fallen vom Himmel. Sie sind mit dem Licht der Sterne verbunden. Beglückende Gefühle und die Gewissheit berühren mich und zeigen mir, mich auf diese unsichtbaren Kräfte zu vertrauen. Denn alles macht sich bereits auf den Weg zur Manifestation.
Und mit jedem Tag verhebt das neue Gewebe mehr und die neuen Muster werden sichtbar.
Mein Becken vibriert und leuchtet. Aus diesem Ort steigt meine Lust auf. Meine Lust am Leben. Meine Lust Ja zu sagen, wenn in mir ein Ja erleuchtet. Und meine Lust, nein zu sagen, wenn etwas nicht mehr ruft. Ich entscheide.
Das ist die Kraft des heutigen Vollmonds. Es ist auch die Zeit, in der wir der Versöhnung zwischen den alten Männer-und Frauenkämpfen näherrücken. Ich danke allen Frauen, die es wagen, in ihre Kraft zu gehen. Ich danke allen Frauen, die das selbst dann getan haben, als es für Frauen sehr schwer war zu leben. Und ich danke allen Männern, welche in diesem Prozess den Frauen entgegen kommen und neben sie stehen. Denn ich weiss, nicht nur für die Frauen ist es Zeit, sich aus ihren Verletzungen zu lösen, auch für die Männer.

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März 4th, 2020

DAS NEUE


In der Zwischenzeit ist viel geschehen. Zeiten tiefer innerer Wandlung und Häutung.
Die Spirits haben mich gerufen, mitten in der dunklen Zeit, um mich daran zu erinnern, wo meine Aufgabe ist.
Intensiv tauche ich in die unsichtbaren Welten ein und gebe mich diesem grossen Feld der Wandlung hin. Sie findet nicht nur in mir statt, sondern überall.
Wir sind gefordert, uns unseren Unsicherheiten zu stellen und Altes nun wirklich loszulassen. Die inneren wie die äusseren Mauern fallen zu lassen. Unsere Masken, die unser wahres Sein verbergen abzulegen. Es geht um unsere Authentizität; uns nicht mehr zu verbiegen und verdrehen für Systeme, die unserer Gesundheit nicht gut tun.
Die Tore sind nun offen, uns dem Neuen hinzuwenden. In schamanischen Kreisen haben wir die Möglichkeit uns zu bestärken in unseren neuen Wegen. Unbekannte Wege, die unseren Mut und unser Vertrauen in uns fordern.
Immer mehr offenbart sich mir das neue Paradigma. Auch mein schamanisches Bewusstsein wandelt sich. Als ich vor 24 Jahren in den Kreis der schamanisch Wirkenden trat, bereisten wir die obere, die untere und die mittlere Welt. Es zeigten sich die Krafttier und die Ahnen. Über so viele Jahre forschte ich über die alten Familiengeschichten und erlöste nach und nach die alten Geister. Traumatische Geschichten konnten geheilt werden und brachten mich und mein Umfeld stets unseren eigenen Ressourcen näher. In meiner Praxis helfe ich den Menschen ihre alten traumatischen Geschichten zu wandeln. Und sie gehen meist weit in die alten Familiengeschichten zurück; aber auch in andere Existenzen.
Davon erzähle ich dann gerne einmal mehr.
Doch es ist nicht zu übersehen, dass nun die Tore offen sind für Neues. Auch in meinem schamanischen Verständnis.
In meiner langjährigen Trommelgruppe zeigt sich uns die unsichtbare Welt neu. Die alten Geschichten, die wir hinter uns her tragen, lösen sich langsam auf. Und immer mehr gelangen wir in das Feld des Moments.
Auch gestern offenbarte sich das Feld des Moments; die Trommeln halfen uns dabei.
Die Trommeln sprechen mit uns und führen uns in eine neue „Sprache“. Sie nehmen die Schwingungen des Moments in sich auf und bringen uns diese Schwingung nahe.
Die sanftesten Töne sind hörbar, und ebenso der kraftvolle Puls unserer Herzen. Wir reisen nicht mehr in andere Welten. Wir träumen hier in diesem Kreis das Gegenwärtige, das Geschichtslose. Hier sind Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart Eins. Und dieser Moment weitet sich aus.
Und hierin übergeben wir vertrauenvoll unsere Bitten. Unser Gebet. Wissend, dass uns diese Grössere kosmische Ordnung berührt mit ihrer Weisheit, um unseren inneren Kosmos in Ordnung zu bringen.
Die Erde glüht und beginnt zu beben. Auch wir, die wir uns diesem Kreis anvertraut haben, beginnen zu beben. Wenn die Erde bebt, beben auch wir. Wir sind ein Teil untrennbar mit der Erde. Und es ist gut, sich daran zu erinnern.
Es durchdringt unsere Physis bis ins Innerste. Hier geschieht die Transformation.
Vor uns fliesst ein goldener See, der sich mehr und mehr aus dem Materiellen in reine Energie wandelt. Und daraus entspringt eine kosmische Blume, deren Blütenblätter wir sind.
Lassen wir die alten Geschichten hinter uns, entfernen wir uns vor der Sorge und der Angst vor der Zukunft. Und vertrauen uns dem Jetzt an.

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