«The magic happens
outside of your comfort zone» Barbara Jäggi

Vollmondimpression

Mai 28th, 2021

„Rose, oh reiner Widerspruch,
Lust, Niemandes Schlaf zu sein
Unter so viel Lidern“
Rilke

Wie inmitten der äusseren Unruhe die innige Ruhe finden?
Das Blütenmeer des Bärlauchs im Wald spricht zu mir und stimmt mich sanft. Mein Blick schweift über das sanfte wellende Gelände. Ein Hineinfallen in mich selber bis in die tiefe Dunkelheit meines Schosses.
Bis an den Rand….Hier halte ich inne und verweile. Dort verweile ich mit meinem Auge des Bewusstseins und schaue ins Dunkel. Bis ich erkenne, dass ich selbst ein kleines Atom von Bewusstsein bin inmitten des kosmischen Auges, das ins Licht des Nichts schaut. Ich tauche ein in dieses Licht, werde Licht, um hier eine duftende Damaszener-Rose zu empfangen. In mir erblüht sie. Mein Herz weitet sich und verströmt den Herzensduft.

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Transformation

Mai 5th, 2021

Tiefe Transformation

Aus den Träumen ist meine Materie.
Sie sind genauso real wie das Material.
Ich lasse sie aufsteigen und Raum einnehmen. So weben sie sich ins lebendige Geflecht meines Lebens hinein.

Wenn ich damit zu gestalten beginne, wird der Traum mehr und mehr lebendig. Gestaltend wird Transformation möglich.

Es ist mein Traum von der Verletzbarkeit. Das Rehkitz in meinen Armen, in meinem Schoss.
So werde ich mir meiner Verwundbarkeit bewusst. Denn auch sie gehört zu mir. Sie will ihren Platz einnehmen.

Die vorletzte Nacht fand ich einen erfüllten Sternenhimmel vor. Noch nie hatte ich den Himmel so wahrgenommen. Jede Leere zwischen den Sternen war dicht gefüllt aus kleinsten Sternen, weit entfernt aus anderen Galaxien.
Nicht einmal in der Wüste wurde mir eine solche Erfahrung zuteil.

Aus dem leeren Raum entsteht jeder neue Stern.

Und wie ich so in den Himmel glarte, fiel eine Sternschnuppe den Himmel hinauf. Ich kam nicht mehr dazu, mir einen Wunsch auszudenken, denn im nächsten Moment durchbrach ein lauter, dumpfer Knall  die Nachtstille.
Wie aus  den tiefen Schichten der Erde. Und so schienen in einem Moment Himmel und Erde zusammenfallen.

Als würde Lilith aus der Dunkelheit des Erdschosses emporsteigen. Auch sie fordert derzeit ihren Platz wieder einnehmen zu können.
Sie tut es grad mit Getöse in mir. Sie lässt mich die alten Kontrollorgane verlieren und greift tief hinunter in mein Becken. Eine Explosion auch in mir.

«Ja,» sagt sie, «genau hieraus entspringt meine Kraft! Aus dem Becken.» Es gibt kein Zurückhalten mehr. Immense Kraft wird in mir frei, die alle meine alten Gedankenkontrollmuster wegsprengt. Da ist nur noch der gegenwärtige Moment, aus dem alles entspringt – kein Davor und kein Danach.

Und so sind Verwundbarkeit und Lilithkraft gleichermassen in mir.

Denn ohne das Bewusstsein für die Verwundbarkeit kann ich meine Grenzen nicht wahrnehmen. Meine Verwundbarkeit zeigt mir, wo ich innehalten soll. Lilith kann gut damit leben. Denn sie weiss, wenn jemand diese Grenze zum subtilen, weichen und numinosen Raum nicht respektiert, knallt sie mit der Peitsche.

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Lilith

Mai 1st, 2021

«Mein wilder Geist ist meine tiefste Wahrheit, mein größter Ausdruck und meine höchste Liebe. Er lässt sich nicht eindämmen. Er widersetzt sich Regeln und Erklärungen und der Logik. Ich umarme meinen ungezähmten Geist und entfessle ihn in eine Welt, die dazu bestimmt ist, mit Freude und Liebe und Lachen erfüllt zu werden. Ich spüre den Wind in meinen Haaren, hebe meinen Blick zum Himmel, hebe meine Arme und lade den Donner ein. Ich erinnere mich daran, wie großartig es sich anfühlt, ausgesetzt und wild lebendig zu sein.»

  • Adrienne Enns übersetzt aus dem Englischen
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