«The magic happens
outside of your comfort zone» Barbara Jäggi

Schwellengespräche 1

Dezember 21st, 2016

 

21. Dezember – die längste Nacht

In der dunkelsten Zeit mein eigenes Licht erkennen,
Im Rückzug in die Stille Schwellengespräche mit mir führen,
Im „Nicht-nach-aussen-Agieren“ mich selber sehen,
Wohltuende Distanz finden
zu meinen Beziehungsstrickmustern
zu meiner Berufung
zu meiner Alltagswirklichkeit.

Hier in der dunklen Stille
sind meine inneren Schattenfiguren hörbar.
Hier zeigen sie sich.
Ich heisse sie willkommen
in meinem heiligen Raum
und lade sie ein, sich mir zu zeigen.

Da ist er, der Kritiker!
Er ist nicht sichtbar, schwer erkennbar für mich,
aber hörbar in diesem Raum.
Er steht hinter mir und flüstert mir dauernd Worte zu – fast nicht hörbar –
aber nun nicht mehr überhörbar.
„Wie dumm du bist,
wie ungenügend deine Arbeit ist!
Nie ist es gut genug.
Was erlaubst du dir, Frau! Erfolg haben zu wollen!“

„Halt! Ist das nicht überholt und veraltet?“ entgegne ich.
„Heutzutage kann doch jede Frau ihren Erfolg zelebrieren, wie sie will.
Alle Türen und Tore stehen ihr offen.“

„Denkst du!“ sagt der Kritiker, „das ist alles noch im kollektiven Feld da!
Bleib du schön ruhig,
zeige dich nicht zu sehr, du bist es sowieso nicht Wert.“

„Aha.
Du bist es also, „sage ich, „du bist mein Widersacher,
der mich jedesmal zurück pfeift, wenn ich etwas in die Hand nehmen will,
mein Leben gestalten will nach meinen Fähigkeiten.
Du vernichtender Du!
Aber jetzt kenne ich dich!
Es ist ok, dass du da bist:
Aber ich werde meine Schritte dennoch tun.
Und bitte hilf mir doch dabei, wenn du schon da bist.
Aber ohne mich zu vernichten.“

„Gut,“ sagt er, „ich werde dir helfen, klarer zu sehen.“

„Aha, nicht schlecht,“ sage ich.

Die Nebel um mich lichten sich.
Wärme steigt in mir auf.
Ich habe einen Verbündeten gefunden.

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